Verlustangst in Beziehungen: Ursachen verstehen und lösen

Ein traumasensibler Weg für den Umgang mit Verlustangst in Beziehungen

Lesezeit: 5-6 Minuten

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Alexander Mereien

Paar- und Sexualtherapeut
Gründer von Relatao.de

Autor:

Beitrag erstellt:

2. Januar 2025

Kennst du das Gefühl, dass du deinen Partner oder deine Partnerin verlieren könntest? Vielleicht merkst du, wie dich diese Verlustangst immer wieder in den unterschiedlichsten Momenten einholt. Sie kann leise sein, wie ein ungutes Gefühl im Hintergrund. Oder sie kann laut werden – in Form von Eifersucht, Kontrolle oder der ständigen Sorge, nicht genug zu sein.

Verlustängste in Beziehungen sind weit verbreitet, aber nur wenige sprechen darüber. Sie haben oft tiefe Wurzeln in früheren Erfahrungen, und sie können Beziehungen belasten. Doch das Gute ist: Es gibt Wege, diese Ängste zu verstehen und zu bewältigen.

“Es ist nicht die Liebe, die uns verletzt, sondern die Angst, sie zu verlieren.”

RELATAO Paarberatung Verlustangst in Beziehungen

Verlustängste besser verstehen

Bindungserfahrungen in der Kindheit

Unsere frühen Bindungserfahrungen prägen, wie wir Beziehungen heute erleben. Wenn du als Kind Unsicherheit oder emotionale Vernachlässigung erfahren hast, kann das Spuren hinterlassen.

Vielleicht hattest du das Gefühl, dass du um Liebe kämpfen musstest. Oder du hast gelernt, dass Nähe schnell wieder weg sein kann. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass Verlustängste später in Beziehungen wieder auftauchen.

Trauma und das Nervensystem

Trauma ist nicht nur ein Ereignis, sondern etwas, das unser Körper speichert. Menschen mit Verlustängsten erleben oft eine Art innere Alarmbereitschaft:

  • Gedanken wie „Was, wenn ich nicht gut genug bin?“ oder „Was, wenn sie/er mich verlässt?“ können stark präsent sein.
  • Diese Ängste spiegeln sich auch körperlich wider – in Anspannung, Unruhe oder einem Gefühl der Beklemmung.

Das innere Kind: Alte Wunden, die noch schmerzen

Vielleicht hast du manchmal das Gefühl, dass deine Verlustängste übertrieben sind oder nicht zu der aktuellen Situation passen. Das liegt oft daran, dass alte, ungelöste Wunden aus der Vergangenheit eine Rolle spielen. Dein inneres Kind meldet sich – es sucht nach Sicherheit und Liebe, die damals gefehlt haben.

PRAXISBEISPIEL

Marias Weg aus der Verlustangst

Maria (34) kam zu uns in die Paartherapie, weil sie zunehmend unter Verlustängsten litt. Sie hatte das Gefühl, ständig um die Aufmerksamkeit ihres Partners kämpfen zu müssen. Wenn er sich mal länger nicht meldete oder mit Freunden unterwegs war, fühlte sie sich übergangen und wertlos.

Im Gespräch stellte sich heraus, dass Maria in ihrer Kindheit oft allein war, weil ihre Eltern viel arbeiteten. Sie hatte früh gelernt, ihre Bedürfnisse zurückzustellen, und erlebte die wenigen Momente der Zuwendung als besonders wertvoll – und selten. Diese Erfahrungen prägten ihre Verlustangst.

In der Therapie arbeiteten wir zunächst daran, dass Maria die Verbindung zu ihrem „inneren Kind“ herstellte. Sie lernte, die alten Wunden zu erkennen und sich selbst zu trösten, anstatt diese Sicherheit nur von ihrem Partner zu erwarten. Mithilfe von einigen Techniken aus dem Somatic Experiencing hat sie gelernt, ihr Nervensystem zu beruhigen, wenn die Ängste zu groß wurden.

Nach einigen Sitzungen berichtete Maria, dass sie sich zunehmend sicherer fühlte – sowohl in ihrer Beziehung als auch in sich selbst. Ihr Partner bemerkte die Veränderung und die beiden begannen, offener über ihre Gefühle zu sprechen.

Wie Verlustängste die Beziehung beeinflussen

Typische Muster in Beziehungen

Verlustängste können sich auf verschiedene Weisen zeigen:

Diese Dynamiken können eine Beziehung belasten, aber sie bieten auch die Chance, gemeinsam daran zu arbeiten.

Monogamie und Verlustängste

Unsere kulturellen Vorstellungen von Monogamie – dass eine Beziehung nur dann „richtig“ ist, wenn sie exklusiv ist – können Verlustängste verstärken. Die Frage ist, ob das für Dich tatsächlich so stimmig ist. 

Was du tun kannst, um Verlustängste zu bewältigen

Übungen, die dir helfen können

Gemeinsam an der Beziehung arbeiten

Wenn Verlustängste auftreten, können offene Gespräche mit deinem Partner oder deiner Partnerin helfen. Dabei ist es wichtig, dass ihr euch gegenseitig zuhört, ohne zu bewerten. Eine traumasensible Paartherapie kann euch unterstützen, besser miteinander umzugehen und alte Verletzungen zu heilen.

Fazit: Mit Verlustängsten umgehen lernen

Verlustängste müssen kein Hindernis bleiben. Sie sind ein Zeichen dafür, dass du nach Sicherheit suchst – und diese Sicherheit kannst du Schritt für Schritt in dir und in deiner Beziehung aufbauen.

Unsere Einladung an dich

Wir helfen dir und deinem Partner oder deiner Partnerin, alte Wunden zu verstehen und einen neuen Umgang miteinander zu finden. Buche hier dein kostenloses Infogespräch.

FAQ

Häufig gestelle Fragen zu Boderline-Beziehungen

Verlustängste können sich auf unterschiedliche Weise zeigen. Häufige Anzeichen sind:

  • Eifersucht oder der Wunsch, den Partner zu kontrollieren.
  • Ständige Bestätigungssuche („Liebst du mich wirklich?“).
  • Angst vor Trennungen, auch wenn es keinen konkreten Grund dafür gibt.
  • Das Gefühl, nie genug für den Partner zu sein.
  • Rückzug oder emotionale Abhängigkeit, um Verletzungen zu vermeiden.

Verlustängste haben oft ihren Ursprung in der Kindheit oder in früheren Beziehungserfahrungen:

  • Unsichere Bindungserfahrungen mit Eltern oder Bezugspersonen.
  • Traumatische Erlebnisse wie Trennungen, Verlust oder Vernachlässigung.
  • Schlechte Erfahrungen in vorherigen Partnerschaften, z. B. Untreue.

Verlustängste können zu unausgeglichenen Dynamiken führen:

  • Ein Partner klammert, während der andere sich unter Druck gesetzt fühlt.
  • Missverständnisse und Konflikte nehmen zu, weil die Ängste unausgesprochen bleiben.
  • Der ängstliche Partner gibt seine eigenen Bedürfnisse auf, um die Beziehung „zu retten“.


Mit Offenheit und Unterstützung können diese Muster durchbrochen werden.

Wichtig ist, zu erkennen, dass die Verlustangst meist nicht real ist. Sie wird durch bestimmte Trigger ausgelöst und “verselbständigt” sich dann. In solchen Momenten können kurzfristig Atem- und Erdungsübungen helfen. Sie können in angstvollen Momenten helfen, das Nervensystem zu beruhigen.

Langfristig ist es jedoch hilfreich, an den Ursachen zu arbeiten.

  • Selbstfürsorge: Baue Selbstvertrauen auf, indem du dich auf deine eigenen Bedürfnisse konzentrierst.
  • Trigger erkennen: Achte darauf, welche Situationen deine Verlustangst auslösen, und finde neue Wege, darauf zu reagieren.
  • Professionelle Unterstützung: Eine traumasensible Paartherapie oder Einzeltherapie kann dir helfen, die Wurzeln deiner Ängste zu erkennen und sie zu bearbeiten.

Wenn dein Partner von Verlustängsten betroffen ist, kannst du ihn unterstützen:

  • Sei geduldig und verständnisvoll, ohne seine Ängste zu bewerten.
  • Kommuniziere offen und ehrlich über deine Gefühle und Bedürfnisse.
  • Biete an, gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten, z. B. durch Paartherapie.


Denke aber auch daran, dass du nicht die alleinige Verantwortung für seine Heilung trägst.

Nein, Verlustangst sagt nichts über die Qualität der Beziehung aus. Sie ist vielmehr ein Hinweis auf ungelöste innere Konflikte, die durch die Partnerschaft sichtbar werden. Mit Verständnis, Achtsamkeit und gegebenenfalls professioneller Begleitung kann die Beziehung sogar gestärkt werden.

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RELATAO Paartherapie: Foto von Andrea Völler
Andrea Völler

Die Suche nach einer erfüllenden Partnerschaft führte mich durch zwei Ehen mit drei mittlerweile erwachsenen Kindern und diversen Beziehungen. Ich durfte durch mein buntes Leben, meine Arbeit als Kita Leitung und der Arbeit mit meinen Klienten als Yogatherapeutin, viel über Menschen, Beziehungen und über die Liebe und ihre Hindernisse lernen.

Während meiner Yogalehrerausbildung habe ich erkannt, dass mein Körper nicht nur viel zu spüren, sondern auch viel über meine Gefühle zu erzählen hat.

Hier kamen die wichtigsten Erkenntnisse über mich selbst und damit auch der Weg zu einer erfüllenden Partnerschaft.

Gemeinsam mit Alexander freue ich mich Dich/Euch zu begleiten auf der Reise zu Dir selbst und/oder auf dem Weg zu einem leidenschaftlichen und heilsamen „Wir“.

Ausbildungen

Was dich erwartet:

Meine Therapiestunden richte ich sehr individuell nach Deinen/Euren Bedürfnissen aus.

Ich arbeite sowohl in Gesprächen, als auch mit Körperwahrnehmung, Atmung, Entspannung, Autosuggestion, Einzel- und Familienaufstellungen, individuelles Coaching sowie bei Bedarf mit spirituellen Beratungen in denen Mantras, Meditation und Rituale eine Rolle spielen.

Ich möchte dir helfen, deine individuellen, persönlichen und passenden Methoden zu finden, die du später weiterhin für dich anwenden kannst.

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Wenn's im Bett nicht mehr läuft

Wenn es im Bett „nicht (mehr) läuft“, kann es tausend Gründe dafür geben. Zum Beispiel können organische Ursachen der Grund sein. Deshalb ist es sinnvoll, zunächst mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen.

Wenn organische Ursachen nicht der Grund sind, finden wir oft Ursachen in Deiner persönlichen oder in Eurer partnerschaftlichen Geschichte. Häufig sind aber auch aktuelle Herausforderungen der Grund. Oder verinnerlichte Glaubenssätze. Oder, oder… Es lohnt sich also, auf der mentalen und psychischen Ebene zu forschen.

Manchmal reicht es schon aus, ein bisschen mehr über Anatomie und sexuelle Funktionen und Reaktionen zu wissen oder über die Ursachen häufiger sexueller Probleme und schon klappt es wieder.

Ganz oft sind Probleme in der Sexualität eng mit Kommunikationsproblemen verbunden. In der Beratung können wir uns dann gezielt darauf konzentrieren. Zum Beispiel wie man achtsam über Wünsche, Bedenken und Grenzen kommuniziert.

In jedem Fall werden wir lösungsorientiert vorgehen. Das heißt, dass Du Dir bzw. Ihr Euch konkrete Ziele setzt und wir gemeinsam Lösungen erarbeiten. Das können Techniken zur Stressbewältigung, zur Verbesserung der Intimität oder zur Steigerung des sexuellen Vergnügens sein.

In manchen Fällen ist es hilfreich, bestimmte Verhaltensmuster zu ändern und so Dir bzw. Euch die Möglichkeit zu geben, neue und schönere Erfahrungen zu machen. Dabei bekommst Du von mir Unterstützung bei der Entwicklung von Verhaltensweisen, die Intimität, emotionale Verbundenheit und gegenseitiges Verständnis zwischen Dir und Deiner Partnerin steigern.

Was auch immer wir tun: Ich möchte Euch einen sicheren Raum bieten, in dem Du frei über Ängste, Unsicherheiten oder gegebenenfalls traumatische Erfahrungen sprechen kannst.

RELATAO Paartherapie: Foto von Alexander Mereien
Alexander Mereien

Als Familienvater mit zwei erwachsenen Kindern und einem Kind im Teenager-Alter aus zwei verschiedenen Beziehungen habe ich viel über die Dynamiken in Partnerschaften gelernt. Bevor ich mehrere therapeutische Aus- und Fortbildungen absolviert habe, war ich auf einer tiefen und sehr intensiven Reise zu mir selbstDiesen reichen Wissensschatz möchte ich gerne mit dir bzw. euch teilen.

Ich würde mich freuen, dich bzw. euch ein Stück des Weges in eine glückliche, liebevolle und leidenschaftliche Partnerschaft begleiten zu dürfen.

Aus- und Fortbildungen

Was Dich erwartet:

Ich möchte einen Raum schaffen, der geprägt ist von Vertrauen, Sicherheit und Offenheit. In dem Deine Gedanken, Fantasien und bisherigen Erfahrungen willkommen sind. Ich werde dich bzw. euch ermutigen, eure Beziehungsdynamik zu erkunden und positive Veränderungen vorzunehmen.

Mein Beratungsansatz ist eine einfühlsame Begleitung. Wir werden gemeinsam Deine/Eure Bedürfnisse und Wünsche erkunden, offen über Grenzen sprechen und Eure Kommunikation vertiefen. Wir werden Intimität und Verbundenheit erforschen und Wege finden, Eure Beziehung zu stärken. Mein Ziel ist es, dass du dich bzw. ihr euch neu findet.

Ich vermittle kein Richtig oder Falsch, sondern unterstütze dich/euch, deinen/euren eigenen Weg zu finden und zu gehen.